Nun geht es endlich los. Nachdem wir das kleine Verkehrschaos in Stuttgart, das vor einem verlängerten Wochenende herrscht, überwunden haben, sind wir erfolgreich, mit 10 min Verspätung, nach London aufgebrochen. In London hatten wir somit nur noch 1h Aufenthalt. Glücklicherweise mussten wir nicht das Terminal wechseln, dennoch ist dies so groß, dass man mit der U-bahn fahren muss. Am Gate angekommen war das Boarding schon im vollen Gange. Die 747 ist vom Platzangebot schon angenehmer als der A340 und dieses mal saß ich auch nicht direkt vor der Toilette. Somit konnte, ich zumindest, auf dem 10,5 stündigen Nachtflug, schlafen.
In Johannesburg angekommen stellten wir uns noch die Frage mit dem Weiterflug nach Windhuk. In Stuttgart hatten wir noch kein Flugticket bekommen, aber nach Südafrika wollten wir auch nicht einreisen. Das ist aber kein Problem. Man bekommt bei einem Schalter einen Stempel, dass man nur auf der Durchreise ist und kann sich anschließend dann sein Flugticket besorgen.
Im Moment sitzen wir am Gate für den Weiterflug. Soeben haben wir unser erstes wildes Tier gesichtet, das wir nicht kannten. Ein Vogel, der eine Kreuzung aus Spatz und Bachstelze zu sein scheint. Der ist aber schon wieder verschwunden.
Kleiner Ortswechsel: Inzwischen sind wir in Windhuk gelandet. Es ist schon sehr faszinieren, wie wenig die Besiedelung dort ist. Im Landeanflug hab ich 10 Minuten lang keine einzige Ortschaft gesehen. Der Flughafen liegt 40 km außerhalb von Windhuk. Nach der Landung verlässt man das Flugzeug über eine Treppe und läuft dann zu Fuß über das Rollfeld zum Terminal. Zur Erinnerung: Das ist der internationale Flughafen und Hauptflughafen von Air Namibia. Bei der Einreise standen wir ziemlich weit hinten in der Schlange, da wir in der 2. letzten Reihe saßen. Glücklicherweise wurden an dem Schalter für namibische Staatsbürger, nachdem diese alle ab gefertigt waren, auch andere Reisende abgefertigt. Somit dauerte die Einreise ca. 45 min. In der Haupthalle wurden wir direkt von einem Mitarbeiter von Value Car Hire in Empfang genommen um zu der Vermietung gefahren zu werden. Vor der Abfahrt wechselten wir noch kurz unsere mitgebrachten Euro in namibische Dollar (1€ = 13,22 NAD).
Die Fahrt zur Vermietung dauerte ca. 30 min und auch dort zeigte sich wie dünn besiedelt Namibia ist. Bis zum Ortsschild von Windhuk haben wir kein Ort durchquert. Am Straßenrand haben wir dort auch schon die ersten Paviane und Nester von Webervögeln gesehen.
Bei der Vermietung angekommen wurden wir freundlich begrüßt und mussten noch die Formalitäten klären. Dann bekamen wir unser Auto auch gleich zu Gesicht. Ich muss sagen, dass ich nach den Berichten einiger Forenmitglieder mir den Zustand der Autos viel schlimmer vorgestellt habe. Mal abgesehen von minimalen Kratzern und kleinen Steinschlägen ist das Auto Top in Schuss. Der Kilometerstand zeigt 146400 km. Das Auto ist also nicht mehr das jüngste, aber immer noch sehr gut. Mal sehen wie es sich im Lauf des Urlaubs bewährt. Inklusive sind auch 2 Ersatzreifen, ein 35 Liter Wasser Tank und ein zusätzlicher 60 Liter Kraftstofftank. Vor dem Verlassen der Vermietung wird noch einmal gezeigt, dass der Tank bis oben hin gefüllt ist.
Für uns heißt es zum ersten Mal Linksverkehr. Das ist am Anfang noch sehr ungewohnt, aber nach wenigen Kilometern hat man sich schon daran gewöhnt. Allerdings kommt es noch des öfteren vor, dass auf einmal der Scheibenwischer läuft, weil Blinker und Scheibenwischer auch vertauscht sind. Wir haben vor der Abfahrt noch kurz die Karte studiert und finden so auch schnell aus der Stadt Richtung Norden heraus um zu unserer Unterkunft zu gelangen. Die Okapuka Ranch liegt 30 km nördlich von Windhuk an der asphaltierten B1. Auf dem Weg zur Ranch zeigt sich schon das man in Afrika ist. Die Straße ist in einem super Zustand und so kommt es auch vor, dass neben den Autos, auf dem Standstreifen, auch Gabelstabler, Radfahrer oder Reiter unterwegs sind. Der Weg vom Tor bis zur Ranch ist ca. 2km lang und geschottert. Auf dem Weg haben wir auch schon die ersten Warzenschweine und Springböcke gesichtet. An der Ranch angekommen zeigt sich das schöne afrikanische Ambiente. Ein großes offenes Gebäude mit Strohdach dient als Hauptgebäude. Die Zimmer sind in kleinen Häusern von 3-4 Zimmern über die Ranch verteilt. Dies war auch gleich wieder ein Problem, da die Beschreibung des Rezeptionisten zu ungenau war und wir ca. 5 min auf der Ranch umher gefahren sind, bis wir unseren Bungalow hatten.
Inzwischen war es halb 6 und wir haben uns nur kurz umgezogen um dann wieder nach Windhuk zum Abendessen zu fahren. Es geht zu Joe’s Beerhouse. Diese Adresse wurde uns von vielen Seiten empfohlen und sie hat auch gehalten, was versprochen wurde. Die Anreise war jedoch etwas kniffelig, weil die Navigatorin die Karte falsch herum gehalten hat und mich immer in die falsche Richtung abbiegen hat lassen. Als dieser Irrtum entdeckt wurde, war das Ziel sehr schnell zu erreichen. Zu Essen gab es dann Fleisch von den unterschiedlichsten Tieren. So war neben Rind und Strauß auch Krokodil, Kudu, Zebra und Oryx zu finden. Die Rückfahrt ging schon viel besser und so genießen wir noch ein paar Minuten die angenehme Temperatur an der Bar und sehen den Warzenschweinen, Kudus und Gnus beim Grasen zu.