Um 20 vor 6 klingelt der Wecker an diesem Morgen. Die vergangene Nacht war sehr warm, allerdings wehte die meiste Zeit ein laues Lüftchen durch unser Zelt. Wir haben am Abend vorher ausgemacht, dass es ab 6 Uhr Frühstück geben soll. Um Punkt 6 sitzen wir beim Frühstück. Die Dämmerung setzt langsam ein. Um halb 7 brechen wir an der Modjila Lodge auf, um zum Etosha Nationalpark zu fahren. Wir erreichen das Gate um 7 Uhr. Eigentlich haben wir eine längere Schlange davor erwartet, doch diese ist nicht da. Wir kommen zügig in den Park. Unser Ziel für den Morgen ist, den westlichen Teil des befahrbaren Parks zu erkunden. Eigentlich haben wir damit gerechnet, dass am frühen Morgen mehr Wild zu sehen ist. Leider ist dies nicht der Fall.
Wir sehen in der ersten Stunde so gut wie keine Tiere, nicht einmal Impalas zeigen sich. Doch dann erspähen wir in der Ferne einen einsamen Elefanten. Dieser ist jedoch ca. 100-200m entfernt und so sehen wir ihn nur sehr klein. Wir stufen ihn als nicht gesehen ein.
Auf der Weiterfahrt sehen wir immer noch wenige Tiere. Wir wundern uns, denn eigentlich haben wir erwartet, dass am frühen Morgen die Aktivitäten größer sein sollten, da es noch angenehm kühl ist. Wir erreichen schließlich das letzte Wasserloch, bevor man nicht mehr weiter fahren darf. Dort steht schon ein anderes Fahrzeug in Position. Direkt erkennen wir auch warum: 2 männliche Löwen halten sich am Wasserloch auf. Der eine ist etwas versteckt und so sieht man nur seinen Kopf. Außerdem halten sich auch Impalas, Oryxe und Zebras dort auf. Diese halten aber den nötigen Abstand. Nach einigen Minuten zieht der eine Löwe von dannen und wir machen uns auf den Rückweg. In diesem Teil des Parks ist so gut wie kein Verkehr und so sehen wir nur ein Auto auf ca. 40 km Strecke.
Inzwischen ist es halb 12 und es wird langsam sehr warm. So beschließen wir, an die Lodge zurück zu fahren und uns etwas auszuruhen. Gegen halb 1 liegen wir am Pool. Inzwischen hat es über 35°C. Für heute sind 39°C vorhergesagt.
Um halb 3 verlassen wir die Lodge wieder für unsere Nachmittagstour. Als wir am Okaukuejo Camp vorbei kommen, erkundigen wir uns, welche Wasserlöcher noch Wasser führen und welche ausgetrocknet sind. Am Morgen haben wir hauptsächlich ausgetrocknete Wasserlöcher gefunden. Wir beschließen zum Olifantsbad zu fahren. Auf dem Weg dorthin übersehen wir beinahe einen Elefanten, der sich ganz geschickt hinter einem Baumstamm, direkt neben der Straße, versteckt. Der Baum, unter dem er sich aufhält, ist aber, wie der Großteil der Bäume hier, auf Grund der Trockenheit ganz kahl.
Wir setzen unsere Fahrt zum Wasserloch fort. Dort angekommen, sehen wir, dass dieses Wasserloch schon von einigen anderen Autos belagert wird. Dies ist, wie sich heraus stellt, ein gutes Zeichen. Direkt am Wasserloch sitzen 4 Löwen, ein Männchen und 3 Weibchen. Etwas Abseits steht eine Giraffe und schaut ganz traurig Richtung Wasser, traut sich aber wegen den Löwen nicht. Nach einiger Zeit werden die Löwen ganz unruhig und ziehen sich vom Wasser zurück. Sofort erkennen wir auch warum: Eine Herde Elefanten bahnt sich den Weg zum Wasser. Die Löwen setzten sich in einer sicheren Entfernung hin und beobachten die Elefanten bei ihrem ausgedehnten Bad. Die Herde besteht aus 9 Tieren, darunter 2 Junge. Nach diesem heißen Tag sieht man den Dickhäutern an, wie sie die Abkühlung genießen. Nach einer Weile zieht die Herde weiter und die Löwen beziehen wieder ihre Stellung. Nicht nur die Elefanten verlassen das Wasserloch, sondern auch wir treten den Rückweg an. Wir kommen um halb 7 an der Lodge an, duschen kurz und gehen dann zum Abendessen. Die Südafrikaner vom Abend zuvor sind inzwischen abgereist, stattdessen sind 2 Dänen angekommen.