Auch heute stehen wir vor 6 auf, damit wir um 6 beim Frühstück sind. Wir verlassen heute die Modjila Lodge. Diese Unterkunft ist sehr zu empfehlen, wenn man kein Problem damit hat, morgens 25 Minuten bis zum Parkeingang unterwegs zu sein. Die kleine Lodge entschädigt mit einem sehr familiären Umfeld, Ruhe, gutem Essen und ist zudem noch preiswerter als alle anderen in der Umgebung. Für uns steht fest, dass diese Unterkunft auf der gesamten Reise das beste Preis/Leistungs-Verhältnis hat.
Wir erreichen das Anderson-Gate um kurz nach 7. Wir werden die nächsten 2 Tage im Halali Camp, das im Park liegt, verbringen. Somit benötigen wir eine Genehmigung für 3 Tage. Halali liegt ca. 75 km östlich von Okaukuejo. Wir fahren zuerst auf der Hauptstraße, der C39. Nach wenigen Minuten begegnen wir einer Tüpfelhyäne, die neben der Straße läuft. Auf dem Weg Richtung Osten passieren wir mehrere Wasserlöcher, sehen aber nichts Spektakuläres. Wir fahren auch zum Etosha Viewpoint, von wo man einen super Eindruck von der Weite der Etoshapfanne bekommt. Unsere Route, führt etwas östlich des Halali Camps entlang. Es stellt sich heraus, dass diese Route sehr beschwerlich ist. Die Straße besteht aus vielen Schlaglöchern und ist mit einem normalen PKW nicht zu empfehlen. Selbst mit unserem großen Pickup kommen wir teilweise nur im Schritttempo vorwärts. Als wir an einen Abzweig kommen, biegen wir falsch ab. Auf unserer Karte ist dieser Abzweig nicht eingezeichnet und so gehen wir davon aus dass wir schon weiter sind. Wir stellen den Irrtum aber erst kurz später fest. Wie sich aber heraus stellt ist der Irrtum nicht ganz so übel. Als wir um eine Kurve biegen, sehen wir einen Elefanten über die Straße trotten. Was uns etwas wundert: der Elefant ist nass, laut unserer Karte ist aber kein Wasserloch in der Nähe. Wir setzen unsere Fahrt vorsichtig fort. Als wir um eine weitere Kurve biegen, sehen wir, warum der Elefant nass ist: Es befindet sich doch ein Wasserloch hier. In diesem Wasserloch vergnügen sich im Moment ca. 30 Elefanten unterschiedlichen Alters und Geschlechtes. Einige spielen, andere tauchen und wieder andere kämpfen miteinander. Es befinden sich einfach überall Elefanten. So kommt es auch vor, dass diese nur wenige Meter an unserem Auto vorbei ziehen, um sich hinter unserem Auto mit Staub einzupudern. Dieses Wasserloch scheint sehr unbekannt zu sein, denn außer uns ist nur noch ein weiteres Auto anwesend. Nach ca. 30 Minuten zieht ein Großteil der Herde weiter. Nurnoch ein paar wenige Elefanten kämpfen im Wasser.
Wir setzen unsere Fahrt fort und gelangen gegen 11 Uhr an das Halali Camp. Auf unsere Nachfrage, ob wir schon einchecken können, wird uns sehr unfreundlich mit knappen Worten verneint. Das Einchecken sei erst ab 13:30 möglich und keine Minute früher. Wir tanken an der Tankstelle im Camp voll und verlassen dieses, um einen kleinen weiteren Loop zu fahren. Es stellt sich heraus, dass diese Fahrt leider umsonst war. Als wir zurück am Camp sind, ist es leider immer noch zu früh. Wir beschließen eine Kleinigkeit zu essen. Anschließend gehen wir noch zum Wasserloch, das man vom Camp aus sehen kann. Dort ist eine kleine natürliche Tribüne mit einigen Bänken vorhanden. Am Wasserloch halten sich einige Elefanten auf und im Schatten eines Baumes in der Ferne erkennen wir ein Nashorn.
Als wir zurück zur Rezeption kommen, ist endlich nach halb 2 und wir können endlich einchecken. Die Freundlichkeit des Personals hat sich nicht geändert. So wird uns in knappen Worten erklärt, wie wir unser Zimmer finden. Auch müssen wir eine Kaution in Höhe von 500 NAD hinterlegen, wofür ist uns nicht klar. Die Anlage besteht aus kleinen Häusern mit je 5 Zimmern. Als wir das Zimmer betreten und wir es unter die Lupe nehmen, wird uns schnell klar, dass dies die mit Abstand schlechteste Unterkunft unserer Reise sein wird. Zwar ist das Zimmer geräumig und hat auch einen Kühlschrank, jedoch ist das Bad so klein, dass man sich nur allein darin aufhalten kann. An der Decke im Bad befindet sich außerdem ein ca. 20 cm großer Schimmelfleck an der Decke, von der auch der Putz abbröselt. Als wir die Klimaanlage anschalten, verströmt diese einen muffigen Geruch und wir beschließen diese lieber aus zu lassen. Auch die Möbel scheinen schon die besten Jahre hinter sich zu haben. So weißt der Kleiderschrank viele Macken auf und scheint fast auseinander zu fallen. Als positiver Punkt ist aber noch das große Moskitonetz über dem Bett zu nennen, das wirklich viel Platz bietet.
Wir beschließen, an den Pool zu gehen. Leider hat sich der Himmel inzwischen verdunkelt und es sieht sehr nach Gewitter aus. Wir liegen keine 5 Minuten am Pool, als es anfängt zu tröpfeln. Innerhalb kürzester Zeit steigert sich das Tröpfeln zu einem Wolkenbruch. Wir können uns noch rechtzeitig unter das Dach der Terasse des Restaurants flüchten, bevor das Gewitter richtig los bricht. Dort warten wir noch ein Bisschen und hoffen, dass sich das Wetter bessert, aber vorerst ändert sich nichts.
Um halb 4 brechen wir zu einer neuen Fahrt auf. Wir wählen wieder den Rhino Drive, doch leider scheint dieser wieder ausgestorben. Kurz vor Schluss unserer Fahrt begegnen wir noch einer Hyäne, die auf der Straße rennt.
Gegen 5 sind wir zurück im Camp, duschen und gehen noch zum Wasserloch. Dort treffen wir 2 Nashörner an. Nach einiger Zeit trotten diese weg und das Wasserloch ist leer, nur im Hintergrund halten sich ein paar Zebras auf, die sich aber nicht trauen. Kurz vor Sonnenuntergang überwinden sie sich schließlich und kommen auch zum Trinken ans Wasser. Wir verlassen das Wasserloch um zum Abendessen zu gehen und die nächste Überraschung zu erleben.
Als wir in dem großen Restaurant eintreffen, schauen die Bedienungen ganz überrascht als wir was essen wollen. Auch scheint es extrem aufwändig zu sein einen freien Tisch für 2 zu finden, obwohl wir die 2. Gäste sind. Allgemein scheint das Personal sehr genervt zu sein, dass Leute zum Essen kommen und sie beim rum stehen stören. Meisten halten sie sich hinter Posten versteckt und reden miteinander. Wir erhalten überraschend schnell unsere Getränke, wenn man bedenkt, dass die beiden am Nachbartisch fast 20 Minuten auf eine Bedienung warten. Es gibt Buffet mit großer Auswahl. Als Hauptgang kann man aus 3 verschiedenen Fleischsorten wählen, die dann direkt gegrillt werden. Der Koch ist wenigstens gut drauf und unterhaltsam.
Nach dem Abendessen gehen wir noch einmal zurück ans Wasserloch. Wieder treffen wir 2 Nashörner und mehrere Elefanten an. Als die Herde von dannen zieht, bleiben 2 Bullen zurück und streiten sich über die gute Trinkstelle am Wasserloch.