In diesem Beitrag ziehen wir nun unser Fazit, beschreiben was uns am besten gefallen hat, ob man die Route optimieren kann, welche Hotels zu empfehlen oder nicht zu empfehlen sind und wie es mit dem Mietwagen geklappt hat.
Beginnen wir mit der Route:
Ursprünglich waren laut Google-Maps knapp über 3000 km geplant, am Ende waren es aber 5250km. Wie kam das zu Stande: Bei der Route waren lediglich die direkten Wege gerechnet, also auch keine Strecken zu den Tagesausfahrten und vor allem keine Strecke für die 6 Tage im Etosha Nationalpark. Dort sind wir aber täglich fast 250 km gefahren.
Die Route lässt nur an wenigen Stellen Verbesserungen zu: So kann man direkt von der Kalahari nach Lüderitz fahren, da dies lediglich eine Stunde mehr in Anspruch nimmt. Außerdem kann man sich den Stopp in Helmeringhausen sparen. Diesen haben wir nur eingelegt, da wir die Übernachtungen davor und danach schon gebucht hatten. Wenn man nicht so viel Zeit hat, kann man sich auch den Stopp im Damaraland sparen. Die meisten Touren sind lediglich nur 2 Tage im Etoaha, wer allerdings größere Chancen haben möchte, große Tiere zu sehen, kommt um 4 Tage nicht herum. Auch 6 Tage, so wie wir es hatten, hält man gut aus.
Zu den Unterkünften:
Ich werde hier nicht zu jeder Unterkunft ins Detail gehen, sondern nur unsere besten und schlechtesten Erfahrungen schreiben.
Allgemein haben wir sehr gute Erfahrungen mit so gut wie jeder Unterkunft gemacht. Jede hatte ihren eigenen Charme. Lediglich im Halali haben wir schlechte Erfahrungen gemacht. Dort wirkte die Anlage wie ein 3 Sterne Club Hotel auf Mallorca. Die Angestellten waren sehr unfreundlich und die Zimmer hatten auch schon ihre besten Tage hinter sich. Für diesen Zustand finden wir die 60€ p.P. nicht gerechtfertigt, obwohl es im Nationalpark ist.
Der Gewinner in der Kategorie „bestes Preis-/Leistungsverhältnis“ ist mit Abstand die Modjila Lodge. Zwar liegt diese 25 Minuten vom Etosha Nationalpark entfernt, jedoch bietet sie Ruhe und ein sehr persönliches und fürsorgliches Ambiente. Hier kostete uns die Nacht pro Person 35€. Damit konnte keine Unterkunft mithalten.
Die Kategorie „bestes Hotelpaket“ war für uns schwer zu entscheiden. Zum einen hat die Kalahari Anib Lodge durch eine hervorragend gepflegte Anlage sowie ein vorzügliches Essen geglänzt (Übernachtung: 63€).
Auch die Hammerstein Lodge konnte dort mithalten. Zwar gab es dort „nur“ Buffet, dafür gut und zu einem fairen Preis (Übernachtung: 46€ p.P.). Einziger Nachteil hierzu waren die 100 km bis nach Sossusvlei.
Ein weiteres Hotel, das uns sehr gut in Erinnerung geblieben ist, war die Beach Lodge in Swakopmund. Dort hatten wir Glück und erhielten ein 4 Personen Appartement. Von unserem Appartement konnte man direkt auf den Rasen, der am Strand liegt. Leider hatten wir Pech mit dem Wetter. Darüber hinaus ist man in den Städten nicht auf das Essen im Hotel angewiesen und so kann man dort sehr gut und günstig essen gehen. Dort zahlten wir 55€ p.P.
Als Abschluss, das für uns auch am besten war, ist das Taleni Etosha Village zu nennen. Die Zelte dort sind ein einzigartiges Erlebnis und das frisch zubereitete Buffet ist, abgesehen von den Restaurants in den Städten, mit Abstand das beste gewesen. Auch die 1,5 km bis zum Parkeingang sind sehr gut und man merkt den Unterschied zum Modjila. Dort zahlten wir ebenfalls 55€ p.P.
Nun zum Mietwagen:
Wie ich in meinem ersten Beitrag geschrieben habe, hatten wir etwas Bedenken wegen dem Mietwagen. In diversen Foren wurde sich ab und zu über den Zustand der Fahrzeuge beklagt und dass man beim Abgeben aufpassen muss. Das Auto hatte zwar schon knapp 150.000 km auf dem Buckel und bei den namibischen Straßenverhältnissen ist dies durchaus viel, jedoch hatten wir so gut wie keine Probleme. Die Dämpfer der Vorderachse quietschten hin und wieder etwas und die Schlösser der Kofferraumabdeckung verstaubten bei den langen Schotterfahrten. Jedoch war dies kein großes Problem, wir mussten nur die Schlösser hin und wieder mit Wasser ausspülen. Auch können wir sagen, dass die Carglas Werbe-Warnung mit dem Steinschlag und dem Schlagloch absolute Panikmache ist. Wir hatten von Anfang an 5 kleine Steinschläge in der Scheibe und sind durch gefühlte 1000 Schlaglöcher gerumpelt und die Scheibe hat es unbeschadet überstanden.
Die Übergabe am Anfang verlief auch problemlos, vor Ort kann man bei genauem Hinsehen schon alle Macken und Kratzer notieren lassen. Das Reifenprofil entsprach zwar nicht den Reifen der Fahrzeuge von Asco Car Hire, aber mit 12 mm war doch noch mehr als genug drauf. Es war jedenfalls ausreichend für eine Fahrt im tiefen Sand nach Sossusvlei.
Was uns sehr überrascht hat, war der Verbrauch des Fahrzeuges. Wir sind von einem Verbrauch von 12-14l/100km ausgegangen. Wenn man aber den Reifendruck anpasst und nur dann mit Allradantrieb unterwegs ist, wenn man diesen auch benötigt, dann schafft man es ohne Probleme auf unter 10 l/100km. Wir haben für die gesamten 5250 km einen Durchschnittsverbrauch von 9 l/100km gehabt.
Die Abgabe war bei uns auch problemlos. Ich hatte im Vorfeld gelesen, dass dort gern sehr penibel das Auto unter die Lupe genommen wird. Man sollte nur darauf achten, dass der Tank wirklich bis zum Rand voll ist (am besten auf der anderen Straßenseite voll tanken). Wenn man auf Schotter immer den nötigen Abstand zu andern Fahrzeugen einhält und beim Überholen früh genug ausschert (250-500m vor dem Überholen), geht man möglichen Steinschlägen aus dem Weg. Auch einen Vogel und eine Fledermaus hat unsere Scheibe ohne Macke überstanden. Bei der Abgabe wurde bei uns der Tank geprüft, das Lenkradspiel, die Windschutzscheibe und einmal um den Wagen gegangen. Es war auf keinen Fall penibel. Von daher können wir eine Empfehlung für Value Care Hire aussprechen, wenn man nicht auf einen richtigen Geländewagen verzichten will, aber kein Vermögen ausgeben möchte.
Wie schon in meinem Eröffnungsbeitrag versprochen, werde ich nun auch noch kurz darauf eingehen, was ich an Fotoequipment benötigt habe.
Für den Hauptteil der Reise hatte ich nur die 5D Mark 2 in Benutzung. Meistens mit dem 24-70mm 1:2,8. Für einige Landschaftsaufnahmen hatte ich dann auch das Sigma 20mm 1:1,8 verwendet, da es eben noch weitwinkliger ist. Aber manchmal wäre auch ein Objektiv, das bis 16 mm geht, toll gewesen. Das 20mm war auch für die unzähligen Aufnahmen des atemberaubenden Himmels im Einsatz. Bei solchen Aufnahmen (wenn man keine Nachführung mitbringt) ist eine gute Lichtstärke, gepaart mit einer niedrigen Brennweite durch nichts zu ersetzen. Für die Aufnahmen der Pelikane, Robben und Delfine bei der Bootstour in Swakopmund, hatte ich das 80-400mm an der 5D drauf.
Im Nationalpark kommt man aber nicht um schnelle Objektive mit hoher Brennweite und guter Lichtstärke aus. Jedenfalls nicht, wenn man scharfe Bilder machen möchte, die keine Suchbilder sind. Man muss nicht unbedingt mit einer 300er oder 400er Festbrennweite anreisen, sollte aber auch nicht erwarten, dass ein 70-300 1:4,5-5,6 (egal ob Canon, Sigma oder Tamron) ausreichend ist. Auch ein 70-200 reicht meiner Meinung nach vom Brennweitebereich nicht. Es wäre ja sehr schade, wenn man super Szenen vor der Linse hat und diese nachher unscharf oder sehr klein abgebildet sind. Ich hatte im Etosha immer das Sigma 300 1:2,8 auf der 7D und auf der 5D das Sigma 80-400mm. Allerdings habe ich 95% der Aufnahmen dort mit der 7D gemacht.
Auch die anderen Objektive hab ich ab und zu benutzt, allerdings werde ich vermutlich das EF 85 1:1,2 nächstes mal nicht mehr mitnehmen, da es doch schwer ist und ich es zu selten verwendet habe.
Auch sollte man an genug Speicherkarten denken. In Namibia sollte man von einem Notebook absehen, außer es ist mit einer SSD-Festplatte ausgestattet. Wenn man ca. 3500 km auf teils sehr holprigen Schotterstraßen unterwegs ist, ist dies nicht die beste Tour für normale Festplatten. Ich hatte je zwei 4 Gb, 8 Gb, 16 Gb und 32 Gb Karten, also insgesamt 120 Gb an Speicher dabei. Davon sind die 32er und 16er Karten voll. Insgesamt hab ich ca. 3000 Bilder im Raw-Format und einige kleine Videoclips gemacht.