Der erste Tag

Eigentlich wollte ich ja nicht jeden Tag etwas bloggen, aber heute sind mir einfach einige kuriose Dinge passiert. Ich fange am besten am Morgen an.

Aufgrund von Jet-Lag und 8h schlaf war ich schon um 5 Uhr wach, bin aber kurze Zeit später noch einmal eingeschlafen, aber wir wollten eh früh anfangen. Um kurz nach 7 Uhr haben wir das Hotel verlassen und haben uns auf den Weg zu meinem neuen zu Hause gemacht. Das Wohnheim der University of North Carolina liegt mitten im Wald. So war auch das erste was ich gesehen hab ein Eichhörnchen vor meiner Haustüre. Im Moment bin ich noch alleine in der Wohnung, aber wenn hier 4 Leute wohnen wird es schon eng. Nachdem ich meine Sachen im Wohnheim abgeladen habe hat mir Wolfgang (meine Kontaktperson die mich auch gestern vom Flughafen geholt hat) den Weg zu Hendricks gezeigt. Dort habe ich erst mal eine ganze Menge an Leute getroffen deren Namen ich mir niemals alle merken kann.

Meine Befürchtungen, dass die Leute hier einen üblen Dialekt sprechen, hat sich zum Glück nicht bestätigt, außer bei meinem Supervisor Jim der einen fürchterlichen Dialekt spricht. Für mich ist er aber zum Glück nicht verantwortlich sondern Tad. Nachdem ich eine kleine Führung durch die heiligen Produktionsstätten der Firma bekommen habe, die mich wirklich beeindruckt hat, wurde ich bei einem alten Kautz abgestellt dessen Namen ich leider nicht mehr weiß (Nachtrag: Er heißt Will). Sein Dialekt war ebenfalls sehr sehr schwer zu verstehen, aber nach 5 Minuten ging es einigermaßen. Er hat mir erklärt wie er benutzte Motorblöcke überprüft und erneuert und was der Unterschied zwischen den alten und neuen Blöcken ist. Irgendwann kam noch jemand anderes her, der privat auch noch in einem anderen Team, einen Dirt-Racing-Team arbeitet und hat mir Bilder davon gezeigt. Ich hab dazu nur gemeint, dass ich es vor Jahren mal gesehen habe und auch sehr amüsant fand.

Irgendwann wurde ich von Ashley abgeholt. Sie ist verantwortlich für das Rapid-Prototyping-Labor und da sie in 3 Wochen für eine Woche in Urlaub geht soll ich in der Zeit ihre Aufgaben übernehmen. Als wir darauf warteten dass die Spulen mit dem Material abkühlen, um sie zu tauschen, hat sie mich etwas ausgefragt. Als ich ihr erzählt habe dass Nascar in Deutschland ziemlich unbekannt ist und jeder gefragt hat, als ich auf die Frage wo ich mein Praxissemester mach mit Hendrick Motorsports geantwortet habe, was die machen und ich mit „das ist ein Nascar-Team“ geantwortet habe und als nächste Frage „Was ist Nascar?“ kam, konnte sie es kaum glauben. Selbst bei der Einreise am Flughafen als mich der Beamte gefragt hat wo ich mein Praktikum mache und ich nur mit „Hendrick Motorsports“ geantwortet habe, hat er mich nur ungläubig angeschaut und gefragt wie ich da rein gekommen bin.

Da ich noch darauf wartete dass mein Auto von Phil zu HMS geliefert wurde und er meinte dass er erst nach dem Mittagessen kommt, bin ich mit den anderen mit zum Mittagessen. Wir sind zu einem Mexikaner „in der Nähe“ (ca. 5 Meilen weg) gegangen. Die Unterhaltung am Tisch war sehr lustig, weil es nur ein Thema gab: Der 600 Millionen Lotto-Jackpott.

Nach dem Mittagessen war ich wieder kurz bei dem alten Kautz und er hat mich gleich zum Dirt-Race schauen und schießen zu sich eingeladen. Ich war so überrascht das ich loslachen musste. Und er hat mich nur gefragt ob ich schonmal geschossen habe. Ich hab ihm dann erst einmal erklärt, dass wir in Deutschland ein etwas härteres Waffengesetzt für Schusswaffen haben. Als mich Tad wieder abgeholt hat, hat er mir erzählt dass von den 7 anderen die beim Mittagessen dabei waren alle eine Schusswaffe besitzen. 😀

Gegen halb 3 kam dann Phil mit dem Auto. Was soll ich sagen: Klein ist es nicht. Es ist ein Chevrolett Tahoe. Ich will garnicht wissen wie viel Liter der auf 100km schluckt, aber da der Spritpreis hier eh bei ca 75 cent /Liter ist, ist es mir auch egal. Jedenfalls falle ich damit auch nicht sonderlich auf.

Nachdem ich nun ein fahrbaren Untersatz hatte konnte ich auch endlich zu dem angekündigten, aber nicht ernstgenommenen Drogentest fahren. Der stellte sich als schneller erledigt als erwartet raus.

Nachdem ich zurück in der Firma war, hab ich den Zettel wieder abgegeben und bin dann verschwunden um mir noch eine neue Sim-Karte zu organisieren und bei Wal-Mart die nötigen Sachen einzukaufen. Zuerst bin ich allerdings noch mal in die Wohnung gefahren und habe meine Sachen ausgepackt und habe geschaut was noch alles fehlt.

Mein erstes Ziel war die Concord-Mill Shopping-Mall, denn dort gibt es laut Google-Maps 3 T-mobile stores. Einen zu finden war dadurch auch garnicht schwer, viel schwerer war es den beiden inkompetenten Personen hinter dem Tresen zu erklären was ich wollte, weil sie mir sagten, dass es das nicht gibt was ich will. Als ich sie auf die T-mobile Website verwiesen habe, konnten sie es auch kaum glauben, wussten aber trotzdem nicht was das ist. Erst nachdem einer aus dem anderen Store kam und meinte, dass das ein exklusives Wall-Mart Angebot ist bin ich wieder abgezogen und weiter in den Wall-Mart, der direkt ums Eck war. Dort habe ich dann insgesamt 2h verbracht, weil es so unglaublich groß und unübersichtlich war. Als ich dann das Reload-Kärtchen für die Prepaid-Karte die ich wollte gefunden habe, bin ich zu einem hin gegangen der Kompetent aussah. Da hab ich mich aber leider geirrt. Er hat mich nur auf den Best-Buy-Store verwiesen, der wie man es kaum glauben will in der Mall ist, in der ich kurz zuvor war. Zum Glück war am Ausgang des Wall-Marts noch ein unabhängiger Telefonladen, der mir auch mit gutem Service weiterhelfen konnte und ich so doch noch zu meiner Sim-Karte kam.

Jetzt sitzte ich hier auf dem Sofa, gerade ist mal kurz der Strom ausgefallen, aber einem Notebook macht das ja zum Glück nichts aus. Außerdem höre ich hin und wieder die Eichhörnchen über mein Dach rennen. Es ist zwar erst 23 Uhr, aber die Auswirkungen des Jet-Lags machen sich doch bemerkbar deshalb werd ich jetzt mal ins Bett verschwinden.

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