Heute verlassen wir zum Glück wieder das Halali Camp, allerdings gingen wir schon davon aus, dass es nicht so reibungslos funktionieren wird wie bei den anderen Hotels. Heute Morgen darf man aus irgendeinem Grund nicht draußen auf der Terasse frühstücken sondern nur drinnen. Wir sind wieder zeitig dran, dennoch bringt es uns nichts. Nach dem Frühstück packen wir unsere Sachen und machen uns auf den Weg zur Rezeption. Dort wird man wieder unhöflich behandelt. Eigentlich sollten sie sich ja freuen, wenn die Gäste gehen, dann gibt es weniger zu tun. Über Funk wird eine Angestellte ins Zimmer gerufen, die dieses kontrollieren soll, ob noch alles da ist. Dies ist auch zum ersten Mal der Fall. Nachdem das Zimmer geprüft ist, werden wir mit knappen Worten verabschiedet. Eine Rechnung bekommen wir nicht, allerdings wird meine Visa Nummer auf dem Zettel für die Kaution unleserlich gemacht. Bin da mal gespannt, ob es noch irgendein Nachspiel haben wird.
Bevor wir das Camp verlassen, wollen wir uns noch mit Wasser im angrenzenden Shop eindecken. Die erste Herausforderung ist einen Angestellten, der im Shop arbeitet, zu finden. Es ist mir unerklärlich, wie unmotiviert man schauen kann. Die Angestellte möchte mir mit ihrem Blick unmissverständlich mitteilen, wie ich es mir eigentlich erlauben kann, jetzt im Shop was kaufen zu wollen. Eine Zahlung mit Kreditkarte ereignet sich als schwer, weil das Geräte abstürtzt und die Angestellte keine Ahnung hat, wie man es bedient. Erst als irgendwann ein weiterer Angestellter erscheint, kann das Gerät neu gestartet werden. Mich verlässt so langsam die Geduld und ich zahle bar. Nach 20 Minuten im Laden können wir endlich aufbrechen.
Wir verlassen das Camp in Richtung Westen. Die kommende Nacht werden wir wieder außerhalb vom Park verbringen, allerdings nur 1,5 km vom Gate entfernt. Auf dem Weg nach Okaukuejo begegnen wir 2 Nashörnern, die friedlich neben der Straße grasen. Auch sehen wir wieder einige Elefanten, direkt neben der Straße, wie sie ein paar Bäume und Büsche auseinander nehmen. Wir machen noch einen Abstecher zum Olifantsbad-Wasserloch und sehen dort 4 Löwen, die im Schatten liegen.
Wir erreichen das Taleni Etosha Village gegen 12 Uhr. Es ist sonnig und hat mindestens 35°C im Schatten. Leider können wir noch nicht in unser Zimmer, aber uns wird die Anlage gezeigt. Im Gegensatz zur letzten Unterkunft liegen Welten dazwischen. Die Anlage ist sehr gepflegt und hat 2 große und einen kleinen Pool. Auch steht rund um die Uhr eine Kaffee- und Teebar kostenlos zur Verfügung. Wir beschließen, eine Kleinigkeit zu Mittag zu essen. Während wir bei unseren Broten sitzen, bekommen wir den Zimmerschlüssel. Auch hier sind es wieder Zelte. Dieses Mal sind sie aber anders aufgeteilt und so befindet sich das Bad vor dem Zelt. Alles ist der Landschaft entsprechend gestaltet. Die Zelte verfügen sogar über eine Klimaanlage. Auch ein Kühlschrank und ein Grill ist vorhanden. Somit besteht auch die Möglichkeit, sich selbst zu versorgen.
Nachdem wir unser Zimmer bezogen haben, gehen wir an den Pool. Auf den Steinen kann man kaum barfuß laufen, denn sie sind so heiß.
Gegen 16 Uhr brechen wir zu unserer Nachmittagssafari auf. Da wir am ersten Tag sehr gute Erfahrungen mit dem Olifantsbad-Wasserloch hatten, beschließen wir dort hin zu fahren. Vom Parkeingang sind es etwa 30 km bis dort hin und der schnellste Weg führt über Okaukuejo, denn der Weg ist bis dort hin asphaltiert. Wir sehen schon von weitem, dass dort mehrere Fahrzeuge stehen und so vermuten wir, dass wir wieder Glück haben sollten. Was wir aber antrafen, überstieg unsere Vorstellung.
Auf dem eigentlichen Park- und Wendeplatz lagen zunächst 3 Löwen im Schatten. Diese lagen so, dass sie nur 4-5 Meter von den Fahrzeugen entfernt lagen und sich nicht stören ließen. Das war schon sehr interessant. Irgendwann kam ein weiterer Löwe hinzu und legte sich zu dem einen einzelnen. Nach einiger Zeit beschloss das Weibchen zu gehen und ist direkt zwischen den Autos und keine 3m an meinem offenen Autofenster vorbei gegangen. Irgendwann ist auch der eine männliche Löwe aufgestanden und vor unserem Auto und anschließend an der linken Seite entlang gegangen. Er war so nah, dass er innerhalb der 2,5 m der Naheinstellgrenze meines 300 mm Objektivs war und ich saß auf der rechten Seite. Innerhalb einer halben Stunde hatte ich über 300 Bilder geschossen und wir begannen mit der Rückfahrt. Somit hatten wir bisher ca. 30 Löwen und an die 100 Elefanten gesehen. Leider noch keinen Leoparden oder Geparden.
Um halb 6 waren wir zurück an der Lodge. Die Dusche fand ich sehr cool. Einfach außen stehen bei der trockenen, warmen Luft und duschen. Inzwischen zogen schon wieder große Gewitterwolken auf und gegen 7 öffnete der Himmel seine Schleusen und es goss wie aus Eimern. Auch hier gab es „nur“ Buffet, allerdings war es nicht mit allen anderen zu vergleichen. Es gab ein großes Salatbuffet und für den Hauptgang konnte man aus 6 unterschiedlichen Fleischsorten wählen und diese wurden direkt auf dem Holzkohlegrill zubereitet. So stand Fleisch vom Rind, Lamm, Huhn, Eland, Zebra und Kudu zur Verfügung. Alles schmeckte hervorragend und wir hatten, mit der Ausnahme von Swakopmund und Windhoek das bisher beste Abendessen unseres Urlaubs.