Das Osterwochenende und was sich sonst noch so ergab

Nachdem ich jetzt eine Woche lang nichts geschrieben habe, dachte ich es wird mal wieder Zeit für ein kleines Update. Letztes Wochenende war ja bekanntlich Ostern. Hier in den USA ist lediglich der Karfreitag ein arbeitsfreier Feiertag. Aus irgendeinem Grund, den ich nicht kenne, heißt der Karfreitag hier Good Friday, was auch immer daran so gut sein soll. Das Wochenende war etwas langweilig, weil es gleichzeitig auch ein Motorsport-freies Wochenende war. Am Freitag hatten trotz Feiertag die meisten Geschäft offen und so habe ich mich zum Ikea um die Ecke begeben um noch ein paar Sachen die ich hier vermisst habe zu besorgen. Der Ikea hier unterscheidet sich in keiner weiße von dem Ikea in Deutschland.

Am Samstag war ich dann etwas die nördlichere Gegend hier erkunden und bin ca. 40 Meilen nach Norden gefahren und hab einige Seen gefunden, die aber leider teilweise in privatem Besitz waren. Außerdem habe ich meine ersten Erfahrungen an der Tankstelle hier gemacht. Es gibt hier 2 Möglichkeiten beim Tanken: Entweder man steckt zuerst seine Kreditkarte in die Zapfsäule um zu zahlen oder man geht erst in die Tankstelle rein und zahlt dort und tankt danach für den Betrag den man vorher gezahlt hat. Ich habe natürlich zuerst versucht mit meiner Visa-Karte zu zahlen, da hat mich aber der Automat nach der Postleitzahl gefragt. Da ich eine Visa-Karte von einer deutschen Bank habe, hat der Automat rumgezickt. Nachdem der 2. Versuch misslang die PLZ einzugeben kam die Verkäuferin raus und hat mir erklärt dass es unter Umständen mit ausländischen Karten nicht geht. Also bin ich rein habe zuerst gezahlt und dann getankt. Auf meiner Tour habe ich außerdem noch 2 Aldi gefunden.

Am Montag durfte ich ja dann endlich wieder arbeiten und hatte somit eine Beschäftigung. Wie jeden Montag fand um 8 Uhr das Meeting des gesamten Engine-Shops statt. Der Engine-Shop ist die Abteilung in der ich Arbeite. Dort werden die Motoren weiter entwickelt, verbessert, geprüft, zusammengebaut und modifiziert. In dem Meeting wird normal das letzte Wochenende analysiert und nicht rekonstruiert, wie es bei manchen anderen Sonntagsabends oder auch Montagmorgens abläuft. Da aber, wie schon erwähnt, kein Rennen am vergangen Wochenende war, verlief das Meeting ziemlich kurz. Lediglich die Test-Termine und die Termine bis wann welche Motoren fertiggestellt sein müssen wurde kurz durchgesprochen. Dann noch kurz, wie üblich, die Geburtstage dieser Woche erwähnt und auch welche Mitarbeiter im Urlaub sind und wer neu hinzugekommen ist. Dort wurde ich dann kurz erwähnt, was ich hier mache und wie lange ich hier bin.

Nach dem Meeting wurde ich von Ashley in die Bedienung der Rapid-Prototyping-Maschinen eingeführt, da sie nächste Woche für eine Woche auf die Bahamas in Urlaub geht. Außerdem haben wir den restlichen Tag damit verbracht die fertig geplotteten Teile zu reinigen und fertigzustellen. Die Teile müssen wenn sie aus der Maschine kommen (je nach Verfahren) noch mehrere Schritte durchlaufen um fertiggestellt zu werden. Nachdem alle Teile fertiggestellt wurden, wurden sie auch noch gleich ausgeliefert. Einige davon mussten zum Car-Shop rüber gebracht werden. Im Car-Shop werden die Autos für die Rennen zusammengebaut, die Rahmen geschweißt und lackiert und die Trucks beladen.

Am Dienstag bekam ich den Auftrag von Tad den Test-Motor, an dem neue Teile angebracht werden um zu testen ob dies überhaupt möglich ist oder ob sie mit anderen Teilen kollidieren, auf den aktuellen Stand umzubauen. Der Motor war noch auf dem Stand vom letzten Jahr, also mit Vergaser und noch nicht mit dem neuen EFI-System (electronic fuel injection). Als erstes haben wir aber das Engineering-Lab aufgeräumt, in dem der Motor steht. Da sah es etwa so aus wie auf meinem Schreibtisch daheim, nur das ich dieses mal absolut unschuldig war. Die Aufräumaktion hat aber gut 3h in Anspruch genommen. Beim Aufräumen haben wir einige der Teile die erst einmal nicht mehr benötigt werden oder einfach nur nicht oft benötigt werden in Kisten gepackt und in den Raum über dem Lab gebracht. Da es aber keine Treppe in den Raum gibt und wir somit alles per Leiter hoch schleppen hätten müssen, kam Nathan mit dem Gabelstapler an. So konnte Tad oben die Kisten in Empfang nehmen, ich sie unten auf den Stapler Laden und Nathan dann hoch fahren. Ich sollte ihn außerdem dirigieren wie viel Platz er noch nach vorne hat, weil da noch eine Drehbank im Weg stand. Als ich ihm sagte dass er noch gut 20cm vor fahren kann hat er mich nur total empört angeschaut und gemeint: „Was zur Hölle sind 20cm.“ Natürlich wusste er genau wie viel 20cm sind, aber hat das mit Absicht gemeint. Ich hab ihm dann gesagt, dass ich mir einfach mit den Inch- und Fuß-Einheiten noch nicht wirklich was darunter vorstellen kann und andernfalls immer alles umrechnen muss. Er meinte dann darauf nur: „Du kannst ruhig sagen dass wir Amerikaner blöd sind.“ Die ganze Diskussion war total ernsthaft und die beiden anderen die noch dabei standen und zugesehen haben und immer nur super Kommentare losgelassen haben, haben sich nur totgelacht.

Nachdem dann endlich das Engineering-Lab aufgeräumt war konnte ich auch endlich beginnen den alten Motor komplett zu zerlegen. Ich hätte eigentlich nicht alles auseinander nehmen müssen, aber Tad meinte dass das besser sei, weil ich dann gleich lerne wo welches Teil hingehört. Zusammenbauzeichnungen habe ich nur von den neuen Teilen bekommen weil ich die erst im Lager noch suchen musste. Da es so viele Teile waren und ich teilweise die Zeichnungen erst noch weiter am PC zerlegen musste, habe ich den restlichen Tag und 2h des nächsten Tages im Lager verbracht. Bis der Motor dann wieder zusammengebaut war, war auch der Mittwoch vorüber.

Heute habe ich dann den Tag mit Festigkeitsuntersuchungen von Schrauben zugebracht. Einige der verbauten Schrauben werden auf ihr Dehnverhalten beim Anziehen mit einem gewissen Drehmoment untersucht. Da gleich beim ersten Test die Werte sich gravierend von den Tests die Ashley letzte Woche durchgeführt hat, unterschieden haben, haben wir beschlossen den kompletten Test noch einmal durchzuführen, d.h. zuerst wurden die Schrauben mit einem beliebig hohem Drehmoment angezogen wobei die Zugkraft die sie beim Anziehen erzeugen gemessen wurde. Alle 1000 lb wurde dann die Länge bzw. die Längenänderung der Schraube gemessen. Bei den ersten beiden Schrauben waren die Werte wie erwartet und sehr gleichmäßig. Allerdings waren die Werte bei der 3. Schraube eine Katastrophe, weshalb wir noch eine 4. getestet haben bei der dann wieder alles in Ordnung war. Am Ende wurden dann noch ein paar Rechnungen in Excel durchgeführt um dann die Festigkeit der Schraube zu bestimmen. Für die die es interessiert: Die Schraube hat eine Zugfestigkeit von 1450MPa. Ich musste diesen Wert natürlich wieder erst umrechnen, weil ich mit unter 213000 Psi wieder nichts vorstellen konnte.

Außerdem habe ich heute das Ticket fürs Wochenendprogramm bekommen: Drag-Racing. Direkt neben dem Oval in Charlotte, dass ca. 1 Meile von der Firma weg ist, ist eine 1/4-Meile Strecke fürs Drag-Racing. Hier gibt es eine richtige Rennserie, die NHRA, die immerhin 23 Rennen pro Saison hat. Ich wurde letzten Freitag als wir auf dem Weg zum Mittagessen waren und an der Strecke vorbei gekommen sind, gefragt ob ich schonmal beim Drag-Racing war. Ich musste dann erst einmal wieder erklären das Drag-Racing, wie es hier in der Form stattfindet, in Deutschland ziemlich unbekannt ist. Als wir vom Essen zurück kamen, kam zufällig Jim, mein Supervisor, vorbei und hat gefragt wer alles nächste Woche zum Drag-Racing will, weil er bekommt Karten für die Suite. So eine Frage muss man bei mir nicht 2x stellen. Ich werde dann am Sonntag berichten wie es war.

Außerdem musste ich auf dem Heimweg wieder tanken. Ich weiß inzwischen (durch eigene Messung) das mein Fahrzeug 14 Liter/100km schluckt. Dieses Mal hat es auch mit dem direkten Zahlen mit der Visa-Karte an der Zapfsäule geklappt. Vielleicht lag es das letzte Mal einfach nur an BP. Ich muss schon sagen dass hier tanken noch echt Spaß macht. Wenn man seinen Tank randvoll füllt (es gingen heute genau 20 Gallonen = 75,7 Liter rein) und dafür umgerechnet ~55€ zahlt ist das schon schön. Da macht es auch nichts, dass das Auto 14 Liter braucht.

 

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Meine ersten Arbeitstage

Da die Frage wie meine ersten Arbeitstage hier so aussahen mir schon öfter gestellt wurden, werde ich jetzt auch mal darüber etwas erzählen. Zuerst wo arbeite ich genau. Ich arbeite bei Hendrick Motorsports in Charlotte. Hendrick Motorsports (HMS) ist eines der erfolgreichsten Nascar-Teams der vergangenen Jahre. Die Nascar ist eine Stock-car Rennserie und um einiges bekannter hier als die Formel 1. Diese Saison finden 36 Rennen statt die mit Ausnahme von Somona und Watkins Glen alle auf Oval-Strecken so genannten Speedways und Superspeedways ausgetragen werden. Da die Nascar durch ein ziemlich striktes Reglement und wenig Entwicklung (nicht wie in der Formel 1 zum Beispiel) von der Technik nicht auf dem Stand der heutigen Technik sind habe ich eigentlich eher mit einer Art (um es etwas übertrieben darzustellen) Garagenschrauberei gerechnet. Was ich aber hier angetroffen habe ist alles andere als eine einfache Garagenschrauberei.

Wenn man in das Hauptgebäude über den Haupteingang rein kommt, kommt man als erstes in den Hauptbüroraum, in dem ich auch sitze. Dort sitzen 20 Ingenieure und entwickeln bzw. optimieren die vorhandenen Teile. Jeder hat seine eigene Workstation mit high-end CAD Rechner, 2 Bildschirmen und 3D-CAD-Steuerjoystick. An diesen Raum sind außen herum die Einzelbüros der einzelnen Chefs und Besprechungsräume angeordnet.

Wenn man aus diesem Hauptbüroraum heraus kommt, kommt man in einen langen breiten Gang der zu beiden Seiten etwas abfällt. Wenn man dann nach links geht kommt man in den Raum in dem die Motoren auseinander genommen werden, gereinigt und gewartet werden. Im linken Bereich befindet sich noch das Lager und in einem kleinen Raum die Qualitätssicherung, die Nockenwellen, Rockerarms, Ventile usw. überprüfen. An der rechten Seite des Hauptraumes sind 7 Motorprüfstände angeordnet bei dem Leistungsoptimierungen gefahren werden aber auch einfach neue Motoren eingefahren werden. In dem Hauptraum stehen außerdem noch 3 3-Achs-CNC Fräsmaschinen und mehrere Bohr- und Drehmaschinen drin. Wenn man dann weiter nach hinten geht kommt man in den Bereich in dem die Mitarbeiter in einem extra Raum die Motoren zusammen bauen. Außerdem stehen davor auch ca. 50 fertig zusammengebaute Aggregate. In diesem Bereich findet auch das Engine-Shop-Meeting statt, dazu aber später mehr.

Wenn man dann wieder zurück Richtung Hauptbüro geht kommt man noch an einem kleinen Raum vorbei der aussieht wie eine Besenkammer, in der aber unterschiedliche Testgeräte drin stehen, unteranderem ein Laser-Vermessungsarm für die Erfassung von Oberflächen zur Kontrolle. Wenn man dann weiter geht und kurz bevor man die kleine Rampe in den 2. Hauptraum runter geht geht es links noch in einen Raum in dem 2 Rapid-Prototyping Maschinen stehen die eigentlich Tag und Nacht laufen.

In dem 2. Hauptraum stehen ca. 15 5-Achs-CNC-Fräsmaschinen und noch etwa 20 3-Achs-CNC Maschinen die alle die ganze Zeit laufen und Motorblöcke, Ölwannen und Einsaugteile bearbeiten oder komplette Pleul oder Kolben fräsen. Wenn man dann aus diesem Raum hinten raus ins freie geht, kommt man auf einen Platz auf deren anderer Seite eine weitere Halle steht die aussieht wie eine Lagerhalle. Wenn man dann in diese Halle kommt wird man aber eines besseren belehrt. Es ist kaum etwas drin. Eine Fahrzeug-Fahrgastzelle steht mitten im Raum und ein großer Autoklav-Automat (zum backen von Kohlefaserteilen wird der verwendet). Tad hat mir gesagt das dieser Raum ausschließlich zum Herstellen der Sitze genutzt wird und deshalb auch die Fahrgastzelle des Fahrzeugs dort steht damit die Fahrer direkt im Auto ihren Sitz anpassen lassen können. In einem kleinen Nebenraum befindet sich noch ein kleines Elektronik-Labor in dem Kleinigkeiten zusammengelötet werden oder getestet werden.

Damit wären jetzt alle Räumlichkeiten die ich bisher gesehen hab beschrieben. Außerdem gibt es noch 4 weiter Hallen in denen sich der Carbon-Teilebau, der Chassisbau und der Zusammenbau der Fahrzeuge befindet. Außerdem noch das Besucherzentrum mit Shop und Museum.

Nun aber dazu was ich den ganzen Tag so treibe. An meinem ersten Tag begann mein Arbeitstag wie für alle anderen um 7:30. Zuerst wurde ich noch angemessen ausgestattet und habe 5 Firmenhemden bekommen. Alle Mitarbeiter tragen diese Firmenhemden die es in 2 Varianten gibt: einmal in dunkelgrau und einmal in Hellgrau mit schwarzen Streifen. Ich hab erstere, wie alle in der Entwicklungsabteilung. Ich halte ja normal nicht viel von Einheitskleidung und Uniformen, aber durch die einheitliche Bekleidung ist jeder Mitarbeiter gleich und man gehört viel schneller zur Familie dazu. Nachdem ich meine Bekleidung bekommen habe, war es auch schon Zeit zum Engine-Shop-Meeting, das jeden Montagmorgen um 8 stattfindet, zu gehen. Dort finden sich immer alle Mitarbeiter, die in der Motorenentwicklung arbeiten, ein und es wird kurz das letzte Wochenende zusammengefasst und erörtert was gut und was schlecht lief und wo es Verbesserungsbedarf gibt. Da das Rennen am letzten Sonntag für uns bis zum Schluss nicht schlecht lief (Pole durch Kahne am Samstag, zwischenzeitlich Positionen 1,2 und 3) aber 2 unserer Autos beim letzten Re-Start 2 Runden vor Schluss in Führung liegend abgeschossen wurden, war das Ergebnis leider schlechter als erhofft. Außerdem hatte sich der Motor von Kahne durch eine wunderschöne hellblaue Wolke verabschiedet. Das Problem hatte sich aber schon angekündigt, da ein Kühlwasserschlauch abgesprungen war und der Motor dadurch nicht mehr richtig gekühlt wurde und so etwas zu heiß lief. Außerdem haben bei der Explosion des Motors Teile die Ölwanne durchschlagen und einige faustgroße Löcher hinterlassen.

Am Ende des Meetings wurden noch an jeden Mitarbeiter ein Ogio Rucksack verteilt, die ein Sponsor bereitgestellt hat. Solche Aktionen find ich gut. 😀

Nachdem Meeting bin ich gleich zu Wendy, eine Mitarbeiterin aus der Personalabteilung, um noch „ein paar“ erforderliche Papiere auszufüllen. Neben Personaldatenerfassung, Steuerformalitäten, Nachweis für den Führerschein und noch gefühlte 500 weiteren Seiten und Formularen wurde mir noch das Handbuch über die Firma mitgegeben, was eine Art Leitfaden ist und in dem ein paar Verhaltens- und Etiketten-Regeln stehen. Am Ende dieses ca. 50 Seiten starken Dokuments befand sich auch eine Seite auf der ich unterschreiben musste, dass ich das Handbuch gelesen habe und auch verstanden habe. So hab ich mich also dran gesetzt und das Handbuch durchgeblättert und größtenteils durchgelesen. So weiß ich jetzt wann die gesetzlichen bezahlten Feiertage sind und wie lange der normale Arbeitstag ist. Außerdem ist in diesem Handbuch auch vermerkt dass ich kein sexuelle Beziehung mit einer anderen Mitarbeiterin anfangen soll, da dies früher oder später eh zu Problemen führen kann. Außerdem soll ich es unterlassen während der Arbeitszeit Sachen bei Facebook, Twitter o.ä. Zu posten. Sowieso soll ich keine negativen Dinge über die Firma oder Mitarbeiter in einem sozialen Netzwerk schreiben – da ist wohl jemand nicht kritikfähig. 😀 Einen sehr schönen Teil in dem Handbuch fand ich auch den Teil über den Dress Code. So sind T-Shirts ohne Kragen, Jeans mit Löchern und Franzen (egal ob gewollt oder ungewollt), Tops mit dünnen Trägern und Blusen mit Ausschnitt tabu. Außerdem auch offene Schuhe wie Sandalen oder Flip-Flop. Der Chef darf einen sogar wieder nach Hause schicken wenn ihm deine Bekleidung nicht gefällt und man muss sich dann anständig einkleiden.

Außerdem sollte ich an diesem ersten Vormittag noch mit Ashley zusammen ein paar Belastungstest an Schrauben durchführen. Wir waren aber in erster Linie damit beschäftigt die Teile zu suchen und haben sie am Ende doch nicht gefunden. Zum Mittagessen waren wir beim gleichen Mexikaner wie am Freitag, weil Amanda Geburtstag hatte und dort hin wollte. Dieses Mal war das Thema beim Essen: die Heizsysteme in einem normalen Haus. Normale Haushalte hier heizen mit Strom oder Gas. Aber auch von Erdwärmesystemen hat man hier schon gehört oder von Solar-Systemen zum erwärmen von Wasser. Allerdings hat keiner der anwesenden ein solches System verbaut gehabt. Bei dem Gespräch hab ich zum ersten mal richtig gemerkt wie schwer es ist etwas auf English zu erklären wenn ca. 50% der Wörter in einem Satz aus Fachbegriffen besteht die man noch nie vorher benutzt hatte. Aber es hat doch irgendwie funktioniert. Nachmittags habe ich dann mit Tad ein paar Lager-Proben erwärmt, um die Kraft zu messen die nötig ist um das Lager aus der Buchse zu pressen, da es bei den letzten Testfahrten Probleme mit klemmenden Ölpumpen gab, die auf ein Lagerschaden zurückzuführen waren. Außerdem habe ich damit begonnen mich in die CAD-Software NX 7.5 einzuarbeiten. Dafür habe ich von Gary, der Trainer für die Software dort, den Zugang zu den Tutorials bekommen. Am Abend des ersten Tages war ich zu faul zum kochen und bin ins Outback-Steakhouse ums Eck gegangen, weil es da auch noch 30% gab weil am Tag vorher das Auto das als Hauptsponsor dieser Steakhousekette hat bei der Nascar gewonnen hat. Beim Bezahlen hab ich gemerkt dass es nicht ganz so üblich ist in Bar zu bezahlen, jedenfalls hat der Kellner mir 3x Rausgeben müssen bis es gestimmt hat, denn $50-18$ sind? Genau 19$… ah nein falsch $22… ja fast… $32.

Gestern haben wir am Morgen noch ein paar Versuche mit den Lagern durchgeführt. Den restlichen Tag habe ich weiter mit NX verbracht und mich durch das Tutorial gearbeitet. Zum Mittagessen waren wir in einem sehr eigenwilligen Burger-Restaurant, dessen Burger umwerfend waren, so aber auch alles andere darin. So war die Einrichtung genau so wie in einem 80er-Jahre Film. Hinter dem Restaurant war eine Art Schrottplatz – eine Wiese auf dem viele alte Autos vor sich hin rosten. Mit einem sehnsüchtigen Blick hab ich über den Zaun geschaut und schon überlegt welche Autos davon wohl als Fotoobjekt dienen könnten. Da meinte Tad zu mir, dass es da ziemlich interessant wäre, vor allem der Wachhund wäre sehr interessant. Da meinte Amanda von hinten, dass das kein Wachhund sei sondern eher ein Wachesel. Somit wäre das Thema auch besprochen. Beim Mittagessen sind wir irgendwie auf das Thema deutsche Autobahnen gekommen. Als ich erzählt habe dass auf vielen Autobahnstücken kein Tempolimit herrscht waren die Anderen sehr überrascht. Als ich auf die Frage was das schnellste was ich mal gefahren bin mit 270km/h geantwortet hab und Tad das mit 180 Meilen umgerechnet hat (was in etwa stimmt), meinte er nur „Wow. Das schnellste was ich hier mal gefahren bin war 90 Meilen und das ist gerade mal die hälfte.“ (In den USA ist auf den Interstates ein Tempolimit von 65 Meilen, manchmal auch 75.)

Heute habe ich mich mal wieder weiter durch die NX-Tutorials gearbeitet. Wenn man mal mit Catia gearbeitet hat ist NX sehr ähnlich, aber manche Sachen gehen doch etwas anders. Am Mittag waren wir bei MacAllister, einer Sandwich-Kette. Ich bin normal nicht so ein Sandwich-Fan wurde aber auch hier überrascht. Am Nachmittag wurde ich von den Leuten aus der Qualitätssicherung ausgeliehen, weil sie ein Gerät zur Härtemessung von Metall hatten, es aber nicht kalibrieren konnten, weil sie die englische Übersetzung der Anleitung nicht verstehen. Mir haben sie dann die deutsche Orginalanleitung vorgelegt und ich hab sie mir dann durchgelesen und danach erklärt wie man das Gerät kalibriert. Mich hat es aber etwas gewundert dass sie das nicht verstanden haben, weil sogar ich die englische Übersetzung verstanden habe.

Heut Abend war ich dann noch kurz was fürs Abendessen einkaufen und als ich zurück kam war der Feueralarm von meinem Haus aktiviert und die Feuerwehr gerade am anrücken. Die 4 anderen Bewohner des Hauses und die Polizei standen schon davor. Es war aber nur falscher Alarm weil der Japaner der unten drin wohnt etwas zu extrem gekocht hat und so den Feueralarm ausgelöst hat.

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Tour über den Campus

Wie schon in meinem letzten Beitrag erwähnt, liegt das Wohnheim mitten im Wald. Dadurch ist die Fauna hier auch sehr schön ausgeprägt. Auf Grund der doch schon sehr warmen Temperaturen (gestern hatte es immerhin schon 30°C) sind auch die Tiere hier schon sehr aktiv. Jedes mal wenn ich das Haus verlasse oder zurück komme sehe ich irgendwo direkt in der Nähe ein paar Eichhörnchen rumspringen. Gestern morgen als ich beim Frühstück saß hat eins ganz frech zum Fenster reingeschaut.

Am Wochenende habe ich etwas die Zeit genutzt und habe eine kleine Erkundungstour über den Campus gemacht. Dabei bei ich auf einen kleinen Teich (für uns eher kleiner See) gestoßen der gerade mal 2 Gehminuten entfernt liegt. An dem Teich haben sich einige Gänse getummelt und wieder einmal hat sich ein Spruch meiner Urgroßmutter als wahr herausgestellt, die zu pflegen sagte „Grie (grün) scheißet Gäns“. Im Teich konnte man am Rand unzählige Kaulquappen sehen die sich dort an den Algen nährten. Außerdem war ich sehr verwundert als ich einige Schildkröten auf einem abgebrochenen Ast sitzen sah, die sich in der Sonne wärmten. Eigentlich dachte ich, das es hier zu kalt für Schildkröten im Winter wird, aber anscheinend nicht. Wo Wasser ist, sind auch die Schnaken nicht arg weit und so wurde ich auch gleich mehrmals gestochen.

Auf meiner Tour weiter durch den Wald habe ich weitere Eichhörnchen und mehrere Vögel gesehen die es in Europa nicht gibt. Sie haben Ähnlichkeit mit einer Amsel, sind aber viel bunter. Hin und wieder habe ich auch von weitem einen scheuen Chinesen gesehen der durch den Wald gehuscht ist.

Meine Route führte mich weiter über den Campus und so kam ich irgendwann in das Zentrum der Uni. Die Gebäude sind alle samt mit roten Ziegelsteinen verklinkert (ich bezweifle dass die hier richtig gemauert sind). Die Uni ist um einiges größer als unsere Hochschule, wenn man bedenkt dass dies hier in Charlotte nur die biologische Fakultät ist, ist sie gerade zu riesig. In dem einen Hauptgebäude ist die Bibliothek, ein kleiner (wirklich kleiner) Supermarkt, ein Kino und ein Starbucks unter gebracht. Die anderen Gebäude habe ich nicht von innen inspiziert. Auf dem Rückweg bin ich noch an den Sportanlagen vorbei gekommen. Der Tennisanlage mit ca. 20 Tennisplätzen und dem Football-Feld mit Laufbahn außen rum.

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Der erste Tag

Eigentlich wollte ich ja nicht jeden Tag etwas bloggen, aber heute sind mir einfach einige kuriose Dinge passiert. Ich fange am besten am Morgen an.

Aufgrund von Jet-Lag und 8h schlaf war ich schon um 5 Uhr wach, bin aber kurze Zeit später noch einmal eingeschlafen, aber wir wollten eh früh anfangen. Um kurz nach 7 Uhr haben wir das Hotel verlassen und haben uns auf den Weg zu meinem neuen zu Hause gemacht. Das Wohnheim der University of North Carolina liegt mitten im Wald. So war auch das erste was ich gesehen hab ein Eichhörnchen vor meiner Haustüre. Im Moment bin ich noch alleine in der Wohnung, aber wenn hier 4 Leute wohnen wird es schon eng. Nachdem ich meine Sachen im Wohnheim abgeladen habe hat mir Wolfgang (meine Kontaktperson die mich auch gestern vom Flughafen geholt hat) den Weg zu Hendricks gezeigt. Dort habe ich erst mal eine ganze Menge an Leute getroffen deren Namen ich mir niemals alle merken kann.

Meine Befürchtungen, dass die Leute hier einen üblen Dialekt sprechen, hat sich zum Glück nicht bestätigt, außer bei meinem Supervisor Jim der einen fürchterlichen Dialekt spricht. Für mich ist er aber zum Glück nicht verantwortlich sondern Tad. Nachdem ich eine kleine Führung durch die heiligen Produktionsstätten der Firma bekommen habe, die mich wirklich beeindruckt hat, wurde ich bei einem alten Kautz abgestellt dessen Namen ich leider nicht mehr weiß (Nachtrag: Er heißt Will). Sein Dialekt war ebenfalls sehr sehr schwer zu verstehen, aber nach 5 Minuten ging es einigermaßen. Er hat mir erklärt wie er benutzte Motorblöcke überprüft und erneuert und was der Unterschied zwischen den alten und neuen Blöcken ist. Irgendwann kam noch jemand anderes her, der privat auch noch in einem anderen Team, einen Dirt-Racing-Team arbeitet und hat mir Bilder davon gezeigt. Ich hab dazu nur gemeint, dass ich es vor Jahren mal gesehen habe und auch sehr amüsant fand.

Irgendwann wurde ich von Ashley abgeholt. Sie ist verantwortlich für das Rapid-Prototyping-Labor und da sie in 3 Wochen für eine Woche in Urlaub geht soll ich in der Zeit ihre Aufgaben übernehmen. Als wir darauf warteten dass die Spulen mit dem Material abkühlen, um sie zu tauschen, hat sie mich etwas ausgefragt. Als ich ihr erzählt habe dass Nascar in Deutschland ziemlich unbekannt ist und jeder gefragt hat, als ich auf die Frage wo ich mein Praxissemester mach mit Hendrick Motorsports geantwortet habe, was die machen und ich mit „das ist ein Nascar-Team“ geantwortet habe und als nächste Frage „Was ist Nascar?“ kam, konnte sie es kaum glauben. Selbst bei der Einreise am Flughafen als mich der Beamte gefragt hat wo ich mein Praktikum mache und ich nur mit „Hendrick Motorsports“ geantwortet habe, hat er mich nur ungläubig angeschaut und gefragt wie ich da rein gekommen bin.

Da ich noch darauf wartete dass mein Auto von Phil zu HMS geliefert wurde und er meinte dass er erst nach dem Mittagessen kommt, bin ich mit den anderen mit zum Mittagessen. Wir sind zu einem Mexikaner „in der Nähe“ (ca. 5 Meilen weg) gegangen. Die Unterhaltung am Tisch war sehr lustig, weil es nur ein Thema gab: Der 600 Millionen Lotto-Jackpott.

Nach dem Mittagessen war ich wieder kurz bei dem alten Kautz und er hat mich gleich zum Dirt-Race schauen und schießen zu sich eingeladen. Ich war so überrascht das ich loslachen musste. Und er hat mich nur gefragt ob ich schonmal geschossen habe. Ich hab ihm dann erst einmal erklärt, dass wir in Deutschland ein etwas härteres Waffengesetzt für Schusswaffen haben. Als mich Tad wieder abgeholt hat, hat er mir erzählt dass von den 7 anderen die beim Mittagessen dabei waren alle eine Schusswaffe besitzen. 😀

Gegen halb 3 kam dann Phil mit dem Auto. Was soll ich sagen: Klein ist es nicht. Es ist ein Chevrolett Tahoe. Ich will garnicht wissen wie viel Liter der auf 100km schluckt, aber da der Spritpreis hier eh bei ca 75 cent /Liter ist, ist es mir auch egal. Jedenfalls falle ich damit auch nicht sonderlich auf.

Nachdem ich nun ein fahrbaren Untersatz hatte konnte ich auch endlich zu dem angekündigten, aber nicht ernstgenommenen Drogentest fahren. Der stellte sich als schneller erledigt als erwartet raus.

Nachdem ich zurück in der Firma war, hab ich den Zettel wieder abgegeben und bin dann verschwunden um mir noch eine neue Sim-Karte zu organisieren und bei Wal-Mart die nötigen Sachen einzukaufen. Zuerst bin ich allerdings noch mal in die Wohnung gefahren und habe meine Sachen ausgepackt und habe geschaut was noch alles fehlt.

Mein erstes Ziel war die Concord-Mill Shopping-Mall, denn dort gibt es laut Google-Maps 3 T-mobile stores. Einen zu finden war dadurch auch garnicht schwer, viel schwerer war es den beiden inkompetenten Personen hinter dem Tresen zu erklären was ich wollte, weil sie mir sagten, dass es das nicht gibt was ich will. Als ich sie auf die T-mobile Website verwiesen habe, konnten sie es auch kaum glauben, wussten aber trotzdem nicht was das ist. Erst nachdem einer aus dem anderen Store kam und meinte, dass das ein exklusives Wall-Mart Angebot ist bin ich wieder abgezogen und weiter in den Wall-Mart, der direkt ums Eck war. Dort habe ich dann insgesamt 2h verbracht, weil es so unglaublich groß und unübersichtlich war. Als ich dann das Reload-Kärtchen für die Prepaid-Karte die ich wollte gefunden habe, bin ich zu einem hin gegangen der Kompetent aussah. Da hab ich mich aber leider geirrt. Er hat mich nur auf den Best-Buy-Store verwiesen, der wie man es kaum glauben will in der Mall ist, in der ich kurz zuvor war. Zum Glück war am Ausgang des Wall-Marts noch ein unabhängiger Telefonladen, der mir auch mit gutem Service weiterhelfen konnte und ich so doch noch zu meiner Sim-Karte kam.

Jetzt sitzte ich hier auf dem Sofa, gerade ist mal kurz der Strom ausgefallen, aber einem Notebook macht das ja zum Glück nichts aus. Außerdem höre ich hin und wieder die Eichhörnchen über mein Dach rennen. Es ist zwar erst 23 Uhr, aber die Auswirkungen des Jet-Lags machen sich doch bemerkbar deshalb werd ich jetzt mal ins Bett verschwinden.

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Aufbruch in die neue Welt

Und auf einmal war der 28. März gekommen. Dieser Tag war die ganze Zeit noch in so weiter entfernt und trotzdem war er die ganze Zeit im Kalender gestanden. Vielleicht sollte ich erst einmal noch Berichten welchen bürokratischen Aufwand ich durch machen musste.

Um in den USA als Schüler oder Student arbeiten zu dürfen benötigt man ein J-1 Visum. Um das Visum zu beantragen braucht man „nur“ 3 Formulare. Einmal das DS-7002, dann das DS-2019 (ab jetzt nur noch Passierschein A38) und letztendlich das DS-160. Außerdem muss man ein persönliches Interview bei der US-Botschaft führen, dazu später aber mehr. Als erstes benötigt man das DS-7002, welches 4 Seiten lang ist und von der Host-Organisation ausgefüllt werden muss. Dieses Formular sollte man am besten direkt mit seinem Arbeitsvertrag bekommen.
Wenn man dieses Formular dann hat kann man den Passierschein A38 beantragen. Dies geht nur mit einem Legal-Sponsor (ein paar wenige offizielle Firmen in der USA). Am besten ist, man wendet sich hier in Deutschland an eine Partnerorganisation. Ich hab das ganze mit Travelworks gemacht und hab mit damit auch sehr gute Erfahrung gemacht. Wenn man den Passierschein A38 beantragt hat, geht der Antrag in die USA um zu prüfen ob die Angaben auf dem DS-7002 korrekt sind. Außerdem wird bei der US-Ausländerbehörde ein Eintrag mit den erforderlichen Daten gemacht. Nach ca. 2,5 Wochen bekommt man dann das DS-2019 zugeschickt. Wenn man das DS-2019 hat kann man das DS-160 ausfüllen und elektonisch an die US-Botschaft schicken. Zum Ausfüllen des DS-160 benötigt man etwa 3h. Wenn man dann das DS-160 ausgefüllt hat und übermittelt hat kann man auch schon seinen Termin bei der US-Botschaft ausmachen. Der nächst möglich Termin ist meist 4 Tage entfernt. Bis dahin ist man etwa schon 1100€ los. Ich hatte meinen Termin um 7:30 in Frankfurt, was mich zwar früh aufstehen lies, aber ich auch relativ schnell dran war. Insgesamt hab ich bei dem Besuch bei der Botschaft die Zeit hauptsächlich mit warten verbracht. In den 1,5h die ich da war habe ich ca 7 Minuten mit den Beamten dort gesprochen. Es lohnt sich außerdem auch schon früher da zu sein. Bei dem Botschaftstermin wird einem auch mitgeteilt ob das Visum genehmigt wird oder nicht. Man bekommt dann seinen Pass mit eingeklebtem Visum zugeschickt. Ich hatte meinen Pass 2 Tage später schon im Briefkasten.

Danach ging irgendwie alles ganz schnell: Flug gebucht und noch ein paar andere organisatorische Sachen erledigt. Nur das mit der Unterkunft stellte sich als komplizierter heraus als gedacht. Zuerst hab ich unzählige Studenten-WGs angeschrieben aber außer einer Absage absolut keine Rückmeldung bekommen. Also habe ich unzählige Appartment-websites durchforstet und Anfragen raus geschickt, allerdings stellte sich schnell heraus das Wohnungen mit Inventar viel schwerer zu bekommen sind als gedacht. Als ich damit also auch kein Erfolg hatte hab ich mich wieder an meinen Betreuer Jim gewandt und ihn gefragt ob er noch eine Idee hat. Daraufhin hat er Kontakt mit der University of North Carolina aufgenommen die gerade mal 6 Meilen von HMS entfernt ist. Dort haben sie, wie sich heraus stellte, extra Zimmer im Studentenwohnheim für Praktikanten die in der Region um Charlotte ihr Praktikum absolvieren. Also habe ich mich direkt mit der verantwortlichen Frau in Verbindung gesetzt allerdings keine Rückmeldung erhalten. Ein paar Tage später habe ich mich wieder an Jim gewandt und da stellte sich heraus, dass sie meine Mails erhält, ich aber ihre Anworten nicht bekomme. Somit wurde es immer extrem umständlich. Aber auch diese Hürde habe ich gemeistert und habe meinen Platz im Studentenwohnheim kommen.

Jetzt sitz ich also hier in gut 11000m Höhe noch über dem europäischen Festland,aber nicht mehr lange. Unser Flug führt von Stuttgart in westliche Richtung, wir fliegen knapp südlich an Paris vorbei und  verlassen das Festland an der Landspitze von Frankreich die in den Ärmelkanal führt. Als nächstes streifen wir die Westküste von Wales und die Südküste von Irland. Danach geht es 4 h lang über den Atlantik. Wir kommen nord-östlich über Halifax wieder übers Festland. Weiter geht es über Montreal, Pittsburgh und West-Virgina nach Atlanta.

Meine Abreise hätte kaum schlechter sein können weil sich zwei Tage zuvor schon eine Erkältung angedeutet hat. Am Abend vorher habe ich dann immerhin 39°C Fieber gehabt. Am morgen der Abreise hatte ich immer noch 38°C. Mein Zustand scheint sich aber stetig zu verbesseren. Was ich jedenfalls feststellen musste, mit Fieber und den daraus folgenden Schweißausbrüchen, gepaart mit einer Laptopasche und einem 15kg Fotorucksack im Handgepäck sieht man anscheined echt aus wie ein potenzieller Bombenleger. Bei der normalen Sicherheitskontrolle musste ich komplett alles auspacken und alles wurde 3x durchleuchtet. Um zum Gate zu gelangen muss man noch durch die Passkontrolle. Dort steht noch ein Röntgengerät. Ich wurde als einziger wieder ausgewählt und durfte noch einmal alles auspacken, neben dem 2x durchleuchten wurde auch noch ein Sprengstoffabstrich gemacht, also das volle Programm.

Neben mir sitzt ein vielleicht 4-jähriges Mädchen. Es lernt gerade mit einem Buch zählen und die Buchstaben nachmalen. Es ist unglaublich lustig ihr dabei zuzusehen, weil sie einfach das zählen noch nicht so gut beherrscht. Ihr Bruder sitzt hinter mir und ist maximal 1 Jahr alt. Die erste halbe Stunde hat er ununterbrochen geschrien ist aber jetzt zum Glück eingeschlafen.

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Die bunte Welt des Felix H.

Das Internet ist von heute an um einen Blog reicher.  Ich werde hier in unregelmäßigen Abständen von irgendwelchen Dingen oder Eindrücken berichten, dies kann ein Testbericht, ein Reisebericht oder sonst irgendwas sein dass die Welt eventuell interessieren könnte.

Aber wer bin ich eigentlich?

Ich bin ein ’89 geborener Maschinenbaustudent aus der Nähe von Heilbronn.  Die Welt um uns herum bietet so viele Dinge die vielen nicht auffallen oder zu denen man einfach mal seine Meinung äußern sollte. In diesem Sinne hoffe ich, dass meine Artikel euch gefallen und wenn nicht, dann lasst es mich bitte wissen.

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